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Bauchemie

Silikon, Acryl, PU-Schaum & Co.

Dicht- und Klebstoffe: Unverzichtbare Helfer auf jeder Baustelle.

Ein Kunststofffenster wird mit Silikon abgedichtet

Dicht- und Klebstoffe sind in vielen Bereichen des Bauwesens unverzichtbar. Ob beim Abdichten von Fugen im Badezimmer, bei der Montage von Fenstern oder beim Verlegen von Fassaden- und Dachbahnen - die richtige Produktwahl spielt eine entscheidende Rolle bei der Abdichtung gegen Feuchtigkeit, Luft oder Schall sowie für die Langlebigkeit und Funktionalität eines Projekts. Unter den verschiedenen Arten von Dichtstoffen sind Acryl und Silikon zwei der am häufigsten verwendeten Materialien. Aber auch PU-Schaum, 2-Komponentenkleber und Klebeband kommen zum Einsatz.

Doch welches Produkt ist für welchen Zweck am besten geeignet?

Einsatzbereiche von Dicht- und Klebstoffen

  • Dehnungsfugen zwischen Boden und Wand

  • Dehnungsfugen in gefliesten Böden

  • Abdichtungen von Duschen, Badewannen, Waschbecken und WC

  • Abdichtungen zwischen Arbeitsplatte und Fliesenspiegel in Küchen

  • Fugenabdichtungen beim Einbau von Fenstern und Türen

  • Fugenabdichtungen an Fensterbänken

  • Abdichten von Rollladenkästen

  • Füllen von Fugen zwischen Gipskarton- und Spanplatten

  • Anschlussfugen an Beton und Mauerwerk

  • Füllen von Rissen und Spalten

  • Verklebung von Überlappungen und Durchdringungen an Dach- und Fassadenbahnen

  • Klebstoff zur Bodenbelagsfixierung

  • u. v. m.

Welche Arten von Baudichtstoffen gibt es?

Dicht- und Klebstoffe werden je nach Zusammensetzung unterteilt in:

  • Acryl Dichtstoff (Acrylate)

  • Silikon Dichtstoff (SR)

  • Polyurethan Dichtstoff (PU)

  • Hybrid Dichtstoff

Hinsichtlich ihrer Abbindung unterscheidet man zwischen physikalisch abbindenden und chemisch abbindenden Dicht- und Klebstoffen.

Im Vergleich zu physikalisch abbindenden Klebstoffen bieten chemisch abbindende Klebstoffe in der Regel eine höhere Festigkeit und Beständigkeit gegenüber Umwelteinflüssen. Sie sind jedoch möglicherweise nicht so schnell trocknend wie physikalisch abbindende Klebstoffe und erfordern oft eine genauere Dosierung und Mischung der Komponenten. 

Acryl Dichtstoffe

Mit einer Presse wird eine Fußleiste mit Acryl befestigt

Acryl Dichtstoffe sind bekannt für ihre Vielseitigkeit und ihre Fähigkeit, eine breite Palette von Materialien zu versiegeln.

Sie bestehen aus Acrylpolymeren, die in Wasser gelöst sind und nach dem Auftragen durch Trocknung aushärten.

Acryl Dichtstoffe lassen sich äußerlich nicht von Silikon Dichtstoffen unterscheiden – beide sind pastöse Klebstoffe, die in Kartuschen und vielen unterschiedlichen Farben erhältlich sind.

Im Gegensatz zum Silikon ist Acryl jedoch in der Regel überstreichbar und kann daher leicht an die Farbe der umgebenden Oberfläche angepasst werden.  

Silikon Dichtstoffe

Verfugung mit Silikon

Silikon Dichtstoffe sind bekannt für ihre ausgezeichnete Wetter- und Alterungsbeständigkeit sowie ihre hohe Elastizität.

Silikon ist eine Gruppe von synthetischen Polymeren, die aus Silizium, Sauerstoff, Kohlenstoff und Wasserstoff bestehen.

Silikon Dichtstoffe sind je nach Anwendung als Sanitärsilikon oder Bausilikon erhältlich und bieten eine hervorragende Haftung auf einer Vielzahl von Oberflächen, einschließlich Glas, Metall, Kunststoff und Keramik.

Sie sind beständig gegen UV-Strahlung, Feuchtigkeit und extreme Temperaturen.

Mittels einer Silikonpresse wird eine Fuge abgedichtet
Tipps & Tricks

Silikonfugen ziehen

Dauerelastische Silikonfugen kommen besonders bei Bewegungs- und Dehnungsfugen zum Einsatz. Im Sanitärbereich dichten sie Übergänge zwischen Wand und Boden oder Wand und Dusche, Badewanne, Waschbecken und WC ab.

Eine gute Silikonfuge erfordert ein wenig Übung – lässt sich jedoch mit dem richtigen Werkzeug auch vom DIY-Heimwerker herstellen. Beachten Sie unsere Tipps & Tricks:

  1. Vorbereitung der Fuge:
    Die Oberfläche, auf die das Silikon aufgetragen wird, muss sauber, trocken und frei von Staub, Fett, Öl und anderen Verunreinigungen sein. Wird eine alte Silikonfuge erneuert, ist das vorhandene Fugenmaterial mit einem Cuttermesser, Silikonreste ggfs. mit Silikonentferner zu entfernen.

  2. Fugenrand abkleben:
    Mit einem Krepp-Klebeband können Sie vorab die Breite der Fuge abkleben. Das sorgt für eine saubere Fuge und ist besonders empfehlenswert, wenn Sie noch keine oder wenig Erfahrung beim Herstellen von Silikonfugen haben.

  3. Verwendung des richtigen Werkzeugs:
    Verwenden Sie eine geeignete Kartuschenpistole, um das Silikon gleichmäßig und präzise aufzutragen. Achten Sie darauf, die Düse entsprechend dem gewünschten Fugenauftrag (am besten im 45 Grad-Winkel) zu schneiden, um eine optimale Abdichtung zu gewährleisten.

  4. Arbeiten Sie zügig:
    Ist die Silikonkartusche in die Kartuschenpresse eingespannt, kann es mit dem Ziehen der Silikonfuge beginnen. Am besten Sie setzen die Spitze ungefähr im 45 Grad-Winkel an und beginnen das Material aus der Kartusche zu pressen. Da Silikon nach dem Auftragen zu härten beginnt, ist es wichtig, zügig und effizient zu arbeiten, um sicherzustellen, dass Sie die gewünschte Form und Glätte erreichen, bevor das Silikon aushärtet. Trotzdem sollten Sie nicht in Hektik verfallen und die Kartuschenpresse absetzen, z. B. wenn zu viel Material herausgepresst wurde.

  5. Glätten der Fuge:
    Besprühen Sie die Fuge mit Wasser oder Spülmittel und verwenden Sie zum Glätten der Fuge einen Glättspachtel (Silikonspachtel, Fugenabzieher, Glätt-Cutter) oder Ihren Finger, um die Silikonfuge glatt und gleichmäßig zu gestalten. Dabei wird überschüssiges Silikon entfernt und Sie erhalten eine saubere und professionelle Oberfläche.

  6. Trocknungs- und Aushärtezeit beachten:
    Lassen Sie das Silikon je nach Herstellerangaben ausreichend trocknen und aushärten, bevor es Belastungen ausgesetzt wird oder mit Wasser in Berührung kommt. Vermeiden Sie in dieser Zeit Berührung oder Bewegung der versiegelten Oberfläche.

  7. Regelmäßige Wartung:
    Überprüfen Sie regelmäßig die versiegelten Bereiche auf Beschädigungen oder Verschleiß und führen Sie bei Bedarf Reparaturen oder Nacharbeiten durch, um die Wirksamkeit der Abdichtung aufrechtzuerhalten.

Polyurethan (PU) Dichtstoffe

Ein Hohlraum zwischen Wand und Fenster wird mit PU Dichtstoff abgedichtet

Polyurethan Dichtstoff wird aus einem Polymer hergestellt und in zwei grundlegenden Arten unterschieden:

  • Der einkomponentige Dichtstoff (1K PU Dichtstoff) härtet langsam durch Feuchtigkeit aus und eignet sich für Anwendungen im Bauwesen.

  • Die zweikomponentige Variante (2K PU Dichtstoff) reagiert chemisch und härtet schnell aus, ist jedoch komplexer in der Handhabung. 

Was sind Hybrid-Dichtstoffe?

Hybrid-Dichtstoffe (auch Hybrid Polymere) vereinen die besten Eigenschaften von Silikonen und Polyurethanen, um ein Produkt mit verbesserten Leistungsmerkmalen zu schaffen.

Die Hauptbestandteile von Hybrid-Dichtstoffen, die übrigens schon seit ca. 30 Jahren am Markt sind, sind oft Silikon, Polyurethan und MS-Polymer (Modifiziertes Silan).

Montageschaum (PU Schaum)

Ein Hohlraum zwischen Wand und Fenster wird mit Bauschaum abgedichtet

Montageschaum oder Bauschaum, auch bekannt als Polyurethan-Schaum (PU-Schaum), ist ein vielseitiges Bauprodukt, das häufig für Abdichtungs-, Füll- und Dämmzwecke verwendet wird.

Es handelt sich dabei um einen expandierenden Schaumstoff, der in einer Dose unter Druck steht und bei Kontakt mit Luft aushärtet.

Verarbeitung von Montageschaum - Tipps & Tricks 

Bei der Verwendung und Verarbeitung von Montageschaum gibt es einige wichtige Tipps und Tricks zu beachten, um optimale Ergebnisse zu erzielen: 

  1. Untergrund vorbereiten:  
    Entfernen Sie lose Partikel und feuchten Sie die Kontaktflächen an, um für eine beste Aushärtung und eine optimale Verteilung des Montageschaums zu sorgen. 

  2. Schütteln und Aufwärmen:  
    Schütteln Sie die Montageschaumdose vor Gebrauch gut, um sicherzustellen, dass die Komponenten gleichmäßig gemischt sind. Stellen Sie sicher, dass die Dose auf Raumtemperatur ist, um eine optimale Schaumbildung zu ermöglichen. 

  3. Dosierung und Kontrolle:  
    Drücken Sie den Auslöser der Dose vorsichtig, um die gewünschte Menge an Schaum zu dosieren. Vermeiden Sie Überdosierung, da überschüssiger Schaum schwer zu entfernen ist. 

  4. Gezieltes Auftragen:  
    Tragen Sie den Montageschaum gezielt und gleichmäßig auf die gewünschten Bereiche auf. Vermeiden Sie es, den Schaum zu stark zu verdichten. 

  5. Überschüssigen Schaum entfernen:  
    Entfernen Sie überschüssigen ausgehärteten Schaum mit einem scharfen Messer oder einem Spachtel. Verwenden Sie bei Bedarf spezielle Schaumentferner, um Rückstände zu beseitigen. Da Bauschaum nur schwer entfernt werden kann, ist bei der Anwendung Vorsicht geboten. 

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